Craniomandibuläre Osteopathie (CMO)

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 Craniomandibuläre Osteopathie (CMO)
SCS VetSeries® | Fallvorstellung

Craniomandibuläre Osteopathie (CMO)


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Dr. med. vet. Markus Eickhoff ·
Tierärztliche Fachpraxis Dr. M. Eickhoff

Ein junger Hund wurde in unserer Praxis vorstellig mit beidseitigen Auftreibungen im Unterkiefer. Der Besitzer hatte hatte Angst, es könne sich um ein Tumorgeschehen handeln.

In der CBCT-Aufnahme zeigte sich eine symmetrische, deutlich aufgetriebene periostale Veränderung mit knöcherner Zubildung. Der Unterkieferkörper selbst war davon relativ unbeeindruckt sowie auch die Zähne, die mit normalem Parodontalspalt im Kiefer standen.

Hierbei stellte sich die Frage, wie weit sich die Auftreibung im Unterkiefer noch entwickelt. Positiv in diesem Fall war die Tatsache, dass das Kiefergelenk nicht betroffen war, da es durch die knöchernen Zubildungen zum Einmauern des Kiefergelenks kommen kann.

Dadurch wäre eine Behinderung der Kieferöffnung die Schlussfolgerung und somit eine Futteraufnahme für den Hund nicht möglich.

In diesem Fall handelte es sich um eine genetisch bedingte Erkrankung, eine sogenannte craniomandibuläre Osteopathie. Hierbei kommt es durch eine Störung im Knochenstoffwechsel zu einer Zubildung, insbesondere am Unterkiefer. Durch immunsuppressive und entzündungshemmende Medikation kann diese Veränderung zum Stillstand gebracht werden. Dem Besitzer konnte die Angst bzgl. eines Tumorgeschehens genommen werden. Durch die diagnostizierte pathognomonische Veränderung im Unterkiefer konnte eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden und dem Hund ein unbeeinträchtigtes Leben sichergestellt werden.