Maulhöhlentumor im mesialen Oberkiefer

Ein 13-jähriger Mischlingsrüde wurde in unserer Praxis vorgestellt, da er sich auf eine pflaumengroße Zahnfleischwucherung gebissen hatte, die daraufhin stark zu bluten begann. Die Haustierärztin hatte die Zubildung zunächst entfernt, doch sie bildete sich schnell zurück.

Aufgrund des Interessenkonfliktes, dass wir dem großen Hund nur eine geringe Strahlenbelastung zumuten wollten, haben wir uns entschieden, nur den vorderen Teil abzulichten, der für die Tumordiagnostik interessant war. In der 3-D-Darstellung konnten wir das Loch sehen, das ein ausgefallener Eckzahn hinterlassen hatte. Wir wollten nun herausfinden, welche internen Folgen dieser Prozess nach sich zog.

Im Dentalröntgen sahen wir zwar den fehlenden Knochen, aber nicht dessen Ausmaße. In der 3-D-Bildung stellen wir diesen pathologischen Prozess genau dar. Im linken Oberkiefer entdeckten wir eine Weichteilmasse, dort war bis zum zweiten Prämolaren überhaupt kein Knochen mehr vorhanden. Der Prozess saß sogar intranasal, sodass wir in diesem Fall von der Involvierung der Nasennebenhöhle sprechen mussten. In der Maulhöhle entdeckten wir schließlich ein Hämangiosarkom, ein extrem bösartiger und metastasierender Tumor.

Anhand der Aufnahmen konnten wir den Befund mit den Besitzern besprechen, die sich für eine palliative Chirurgie entschieden. Während der Operation entfernten wir einen großen Teil des Tumors bis in die Nasennebenhöhle hinein. Wie erwartet hatte der Hund nach einem halben Jahr jedoch ein Rezidiv erfahren und wurde dann eingeschläfert. Der Besitzer war am Ende dankbar, dass wir ihm noch ein halbes Jahr schenken konnten. Ohne die vorangegangene Diagnostik mit dem SCS VetSeries® hätten wir nicht so genau einschätzen können, wie viel Tumorgewebe entfernt werden muss, um dem Hund noch so viel Zeit zu schenken.