Zahnfraktur des oberen Fangzahns

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 Zahnfraktur des oberen Fangzahns
SCS VetSeries® | Fallvorstellung

Zahnfraktur des oberen Fangzahns


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Dr. med. vet. Stefan Nefen ·
Zentrum für Tierzahnheilkunde · Dr. Nefen

Der Vorstellungsgrund dieses anderthalb Jahre alten Golden Retrievers war eine komplizierte Zahnfraktur des linken oberen Fangzahns. Der Traumazeitpunkt lag schon länger zurück und wurde nicht sofort bemerkt.

Gemeinsam mit der Besitzerin entschieden wir uns, eine Wurzelfüllung durchzuführen. Die vorliegenden 3-D-Schnittbilder wurden zur Kontrolle nach ungefähr 4 Monaten angefertigt. Da in den herkömmlichen 2-D-Aufnahmen die Gefahr besteht, dass Veränderungen im Apex-Bereich nicht deutlich erkennbar sind, erfolgte die Kontrolle per SCS Bildgebung. Diese machte im Bereich des Apex eine Osteolyse sichtbar. Auch klinisch war sie erkennbar, weshalb eine Fistelbildung nicht ausgeschlossen werden konnte. Interessant war auch, dass die Fistelöffnung viel weiter Richtung Apex des P1 lag.

Wir hatten zwei Behandlungsoptionen: Entweder eine Wurzelspitzenresektion oder das Ziehen des Zahnes. Die Besitzerin entschied sich für den Erhalt des Zahnes. Bei der Behandlung öffneten wir den Patienten an der osteolytisch veränderten Seite und kürettierten den Bereich. Die Wunde wurde mit Tamponaden ausgelegt und wieder geschlossen. Nach 6 Monaten sollte eine Kontrolle erfolgen, um zu sehen, ob es zu einer Abheilung gekommen war, die eine Wurzelspitzenresektion zur Folge hätte, oder ob der Fall ohne einen weiteren Eingriff abgeschlossen werden konnte.

Kontrolle

Etwa 6 Monate nach der Operation, erfolgten die Kontrollaufnahmen mittels SCS VetSeries®. Bei der klinischen Untersuchung erkannten wir, dass es tatsächlich zu einer weiteren Abheilung gekommen war. Der Knochen hatte sich allerdings noch nicht vollständig durchbaut. Es gab also noch einen Auflösungsbereich im Apex. Klinischerseits kam es zu einer vollständigen Abheilung, die Fistelöffnung war ebenfalls verschwunden und die Schwellung klang ab.

Mit der Besitzerin entschieden wir, den Patienten zu monitoren und in regelmäßigen Abständen die Wurzelfüllung zu beobachten.

Auf diese Weise verfolgen wir, ob sich die Auflösungsanzeichen sich weiter zurückbildeten, oder ob es zu einer weiteren Auflösung kam.

Zurzeit sieht es beim Patienten sehr gut aus. Er hat keine klinischen Probleme und keine Fistelbildung. Zu gegebener Zeit werden wir eine weitere Untersuchung anschließen und den Patienten unter dauerhaften Monitorbedingungen halten.